I N H A L T
• Das Denkmal
• Volkstrauertag 2017
• Aus der Geschichte
• Der Text zum 1. Weltkrieg
• Ernst Moritz Arndt
• Das Denkmal zu den Einigungskriegen
• Der Obelisk
• Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71
• Vierlande
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Altengamme
Auf dem Friedhof der Kirche St. Nicolai
Hinter dem Glockenturm befindet sich die Denkmalsanlage für die toten Soldaten beider Weltkriege. 12 Sandsteinstelen stehen im Kreis um die Friedenseiche von 1870/71. Sechs mit insgesamt 72 Namen zum 1. Weltkrieg sind am 10. Oktober 1920 eingeweiht worden. Damals waren die Stelen noch durch eine kreisförmige Ballustrade verbunden. Architekt Dipl.-Ing. Hermann Grage, Städtischer Baumeister in Gelsenkirchen, hat die kleine Anlage entworfen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die verbindende Ballustrade entfernt und weitere sechs Stelen mit insgesamt 125 Namen zum 2. Weltkrieg sind zwischen die schon vorhandenen gestellt worden.

Man betritt den leicht erhöhten runden Sandplatz über eine Steinstufe. Der Kreis mit einem etwa 6 Meter großen Durchmesser wird von der Krone der Eiche überspannt. Der Platz ist von dichten Rhododendronbüschen umfasst, sodass man die Stelen von aussen nur durch den schmalen Eingang sehen kann.

Sie sind gleich hoch, haben aber unterschiedliche Formen.

Auf zwei Stelen rechts und links vom Eingang zum Denkmalsplatz sind auf den Aussenseiten – fast zugewachsen von den Rhododendronbüschen – die Inschriften zu lesen.
Links zum 1. Weltkrieg unter einem Eisernen Kreuz in Kontur:
DIE
TREUE
STEHT
ZUERST ZULETZT
IM HIMMEL
UND
AUF ERDEN
1914
Die rechte Stele kann wegen der dichten Rhododendren nur als Stückwerk dokumentiert werden:



WER
GANZ
DIE SEELE
DREIN GESETZT
DEM MUSS
DIE KRONE
WERDEN
1918
Die Zeilen auf den beiden Stelen sind aus einem Liedtext von Ernst Moritz Arndt. Mehr dazu können Sie weiter unten lesen.

Die 72 Namen der Soldaten, die im 1. Weltkrieg getötet wurden, sind nach Sterbeorten sortiert. Auf jeder Stele stehen die Orte, oder wie wir weiter unten noch lesen werden »die Kampfplätze«, am Anfang der Namensliste.

Alle Zeilen sind mittig im Schriftband in einer zarten Antiquaschrift kunstvoll eingemeißelt. Zwischen Vor- und Nachnamen steht ein Punkt auf Mitte.

AN DER / SOMME UND OISE / GABEN IHR LEBEN (17)
IN / DER HEIMAT / GESTORBEN (9)
IM / OSTEN / GEFALLEN (12)
Auf einer Stele:
IM / WASGENWALD / ein christliches Kreuz (1)
IM KAMPF / GEGEN ITALIEN / BLIEB (1)
ES STARBEN / IN FRANZ. / LAZARETTEN (3)
VON DER / MARNE BIS NACH / VERDUN / ein christliches Kreuz (15)
ES BLIEBEN / IN FLANDERN / IM ARTOIS (14)

Neben der Eingangsstele steht die erste Stele zum 2. Weltkrieg. Auch sie trägt die Widmung auf der schwer einzusehenden Aussenseite:


IHREN GEFALLENEN
UND VERMISSTEN
DIE GEMEINDE
ALTENGAMME
1939 – 1945
Darunter, jetzt linksbündig, ein Zitat aus der Bibel, Johannes 16,33.

CHRISTUS SPRICHT:
IN DER WELT HABT
IHR ANGST; ABER
SEID GETROST, ICH
HABE DIE WELT
ÜBERWUNDEN.
Diesen Satz spricht Jesus in den sogenannten »Abschiedsreden« des Johannes-Evangeliums.
Kerstin Klingel schreibt in ihrem Buch Eichenkranz und Dornenkrone zu biblischen Zitaten: »Bei der Wahl von biblischen Zitaten bestand das Problem, dass der Kriegstod und somit auch der Krieg als Gottes Wille gedeutet werden musste. Denn grundsätzlich wurde damals, zumindest in den allermeisten Inschriften, nicht in Frage gestellt, dass der Erste [umso mehr der zweite] Weltkrieg sinnvoll war. Wenn aber der Krieg und als Folge daraus der Kriegstod Gottes Wille war, war Gott auch Schuld am Schmerz der Hinterbliebenen. Welcher Trost konnte also geboten werden? In einigen Fällen wurde mit Hilfe von Bibelzitaten eine Analogie zwischen dem Kriegstod der Soldaten und dem Märtyrertod Christi hergestellt. Andere verwiesen auf die Auferstehung der Toten als Trost.«
Die 125 Namen der toten Soldaten im 2. Weltkrieg sind auf sechs Stelen im Block gesetzt und nach Sterbejahren sortiert. Hier die Jahre 1945 bis 1948:

Sehr frei steht das Sterbejahr mal vor mal nach dem Namen. Mal vierstellig: 1945, mal zweistellig: 45, manchmal fehlt es ganz.

Auf dieser Tafel wird auch eine Frau aufgeführt, daunter sind mit »Geb. Heitmann 1945« eventuell Brüder gemeint, die im gleichen Jahr getötet wurden. Auch nach Kriegsende sind noch mindestens zwei Männer gestorben.

Es werden in den Jahren 1943 bis 1945 auch zivile Opfer genannt: Frauen und Männer mit ihren Kindern.

Das Kreuz aus drei Steinplatten kennzeichnet die Mitte des Denkmalplatzes.
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Volkstrauertag 2017

Auf diesem Kreuz legte die Kirchengemeinde Altengamme ihren Kranz nieder.
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Aus der Geschichte
Auf diesem Foto aus dem Jahr 1921 kann man die bankartige, kreisförmige Verbindung, die es damals zwischen den Stelen gab, nicht gut erkennen. Wir sehen aber, dass die Eisernen Kreuze und die Liedzeilen von Ernst Moritz Arndt auf den Aussenseiten der Eingangsstelen erst später hinzugefügt worden sind. Auf diesem Foto sehen wir nur die kräftigen Jahreszahlen des Kriegs. Drei Steinstufen führten damals zum Denkmalsplatz, durch einen ansteigenden Plattenweg gibt es heute nur noch eine.

»Kriegerehrung auf dem Friedhof in Altengamme. (6 Stelen um die Friedenseiche.)
Architekt Dipl.-Ing. Herm. Grage«
Die Vaterstädtischen Blätter aus Lübeck schreiben dazu in ihrer Ausgabe 1921/22:
»Auf dem Kirchhof in Altengamme steht im Schutze der alten, rühmlich bekannten Kirche die Friedenseiche von 1870/71. Als es sich darum handelte, den Opfern der letzten Kriege ein Andenken zu setzen, wurde beschlossen, beide Zeichen miteinander zu verbinden. Anders als in der Großstadt sollten hier die 70 Namen der Gebliebenen aufgeführt werden. Es sind 6 Stelen um die Eiche gesetzt worden, die durch eine bankartig ausgebildete Brüstung kreisförmig verbunden werden. Die Namen sind nach den Kampfplätzen auf die 6 Tafeln verteilt. Der etwa 6 m große Durchmesser des Kreises wird von der Krone der Eiche überspannt. Die Mitte des Kreises wird durch ein im Erdboden liegendes Kreuz bezeichnet. Die architektonische Gestaltung ist in Rücksicht auf die ganze Verbindung mit der Natur außerordentlich zurückhaltend. Diese Einheit mit der Natur und der in ihr liegende Stimmungswert kommt am besten zur Geltung, wenn an einem hohen Sommertage der Kreis im starken Schatten des Baumes liegt und auf den Platten die grün goldenen Lichter spielen.«
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Der Text zum 1. Weltkrieg
Die Textzeilen auf den beiden Stelen rechts und links vom Eingang des Denkmalsplatzes hat Ernst Moritz Arndt (1769-1860) geschrieben. Sie gehören zu einem Gedicht, das auch vertont wurde.
Auf, bleibet treu und haltet fest
1. Auf, bleibet treu und haltet fest,
so wird euch mehr gelingen!
Wer sich von Gott nicht scheiden lässt,
der kann die Hölle bezwingen.
Der alte Gott, der treue Gott,
lässt sich noch immer schauen
und macht des Teufels List zu Spott
und seinen Stolz zu Grauen.
2. Auf, bleibet treu und haltet aus,
wie Lug und Trug auch schnauben!
Der Herr dort oben hält noch Haus
und schirmt den rechten Glauben;
den Glauben, dass die Welt vergeht,
wenn Männertreue wanket;
den Glauben, dass wie Sand verweht,
was um die Lüge ranket.
3. Denn Treue steht zuerst, zuletzt
im Himmel und auf Erden!
Wer ganz die Seele dreingesetzt,
dem soll die Krone werden.
Drum mutig drein und nimmer bleich,
denn Gott ist allenthalben!
Die Freiheit und das Himmelreich
gewinnen keine Halben!
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Ernst Moritz Arndt
Arndt, 26. Dezember 1769 - 29. Januar, war ein deutscher Schriftsteller, Historiker, Freiheitskämpfer und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung. Er widmete sich hauptsächlich der Mobilisierung gegen die Besetzung Deutschlands durch Napoleon. Er gilt als einer der bedeutendsten Lyriker der Epoche der Befreiungskriege.
Die Nationalsozialisten betrachteten Arndt als einen ihrer Vordenker etwa wegen solcher Ausführungen: »Es wird ja hoffentlich einmal eine glückliche deutsche Stunde für die Welt kommen und auch ein gottgeborener Held, […] der mit scharfem Eisen und mit dem schweren Stock, Scepter genannt, [das Reich] zu einem großen würdigen Ganzen zusammenschlagen kann.«
Arndt argumentiert bereits in grundsätzlich rassischen Kategorien, wenn er schreibt: »Erstlich ist jede zu häufige Mischung der Völker mit fremden Stoffen durchaus ein Verderben, das widerstreitende Triebe und Anlagen hervorbringt und die Eigenthümlichkeit und Kraft des Karakters eines Volkes zerstört.«
Kurz nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten beantragte der örtliche Leiter des Stahlhelms die Benennung der Greifswalder Universität nach Arndt. Das preußische Staatsministerium erteilte die Bewilligung im Mai 1933, da Arndt stets für die Freiheit, die Ehre und die Macht des Deutschen Vaterlandes an erster Front gekämpft habe. Die 1935 in Berlin-Zehlendorf eingeweihte Kirche erhielt den Namen Ernst-Moritz-Arndt-Kirche; angesichts des erstarkenden Neuheidentums galt Arndt den Verantwortlichen als Kronzeuge dafür, dass man sehr wohl ein guter Christ und ein Patriot sein konnte.
Auch die DDR nahm Arndt für sich in Anspruch, als Kämpfer gegen Feudalismus und Vorbild für die Freundschaft mit Russland. Der Nationalrat der DDR verlieh an Kulturschaffende die Ernst-Moritz-Arndt-Medaille.
Im Jahr 2009 wurden an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität 1400 Unterschriften für eine Umbenennung der Universität in »Universität Greifswald« gesammelt. Als Grund wurden seine antisemitischen Äußerungen genannt. Nach einigen unterschiedlichen Abstimmungenergebnissen und Rechtsunsicherheiten beschloss der Akademische Senat der Greifswalder Universität am 17. Januar 2018 erneut, den Namen Ernst Moritz Arndt abzulegen, wobei nach einer Kompromissformel Arndts Name zu bestimmten Anlässen der offiziellen Bezeichnung Universität Greifswald vorangestellt werden kann. Die Änderung bedarf noch der Zustimmung des Bildungsministeriums.
Die Ernst-Moritz-Arndt-Plakette ist die höchste vom Bund der Vertriebenen Landesverband Nordrhein-Westfalen vergebene Auszeichnung.
• nach Wikipedia, abgerufen am 20. März 2018
Ernst Moritz Arndt bei Wikipedia
Auch das Banner des »Thüringer Heimatschutz« zitiert Arndt
»Einflussreiche Führungspersonen, heute zumeist mit NPD-Zugehörigkeit, entstammen in Thüringen der freien Kameradschaftsszene und somit zumindest mittelbar dem ›Thüringer Heimatschutz‹. Das NSU-Mörder-Trio und die öffentlich und legal agierenden Personen der thüringischen extrem rechten Szene haben dieselbe neonazistische Sozialisation der 1990er Jahre, gehörten denselben Strukturen an.
Die extrem rechte Szene drückt bis heute gelegentlich ihre Verbundenheit zum ›Thüringer Heimatschutz‹ aus. So wurde das bekannte Banner des THS beispielsweise 2006 anlässlich einer Rudolf-Heß-Gedenkdemonstration mitgeführt. Im Jahr 2012, beim 10. sogenannten ›Rock für Deutschland‹ (RfD), einem seit 2003 in Gera stattfindenden RechtsRock-Open-Air wurde sogar ein neu hergestelltes Transparent als Bühnenhintergrund verwendet.«
Mehr Informationen von studlib


Foto: Mobit e.V.
• Hier beim 12. »Thüringentag der nationalen Jugend« 2013 in Kahla
»... wer liest heute Arndt?«
Die Universität Greifswald, die von 1933 - 2018 Ernst Moritz Arndt-Universität hieß, hat nach langem Streit ihren Namen abgelegt. Auf ihrer Website können Sie einen Beitrag des Literaturwissenschaftlers Michael Gratz lesen. Seine These: Wo »Arndt« draufsteht, ist heute in den allermeisten Fällen schlimmstes neonazistisches »Gedankengut« drin.
Der komplette Beitrag und andere Fakten zum Namenstreit
Hier die Fakten zum Namensstreit als Broschüre
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Das Eiserne Kreuz
Auf den zwei Stelen mit den Arndt-Zeilen zum 1. Weltkrieg ist über dem Text ein großes Eisernes Kreuz in Kontur eingemeißelt.

Nach einer Skizze des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III wurde der berühmte Baumeister Karl Friedrich Schinkel am 13. März 1813 mit der Erstellung einer Reinzeichnung für das erste Eiserne Kreuz beauftragt.
Am 8. August 1914 hatte Wilhelm II dann in seiner Eigenschaft als preußischer König die Stiftung seiner beiden Vorgänger erneuert und machte das Eiserne Kreuz durch seine breit angelegte Verleihungspraxis zu einem quasi deutschen Orden. Mit der vierten Stiftung zu Beginn des 2. Weltkriegs durch Adolf Hitler wurde es am 1. September 1939 auch offiziell zu einer deutschen Auszeichnung. Hitler verzichtete auf seine Initialen als Führer und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, die auf ihn persönlich vereidigt war. Stattdessen wurde das Hakenkreuz, das Symbol des NS-Staates, in die Mitte des traditionsreichen Ordens eingefügt und von der Rückseite wurden das Monogramm Königs Friedrich Wilhelms III. und das Eichenlaub entfernt.
Auf Kriegerdenkmälern wird das Eiserne Kreuz den toten Soldaten posthum verliehen. Der Tod im Krieg wird als Beweis für die »Vaterlandstreue« und die Tapferkeit der Soldaten gewertet, darum wird der militärische Orden hier kollektiv verliehen. Ein Soldat, der lebend oder lebend invalide zurück gekommen ist, erhält ihn nicht.

• »Fake News« anno 1914: Das Deutsche Reich hatte gerade das neutrale Belgien überfallen, damit die Truppen sich auf dem schnellsten Weg zum Erzfeind Frankreich begeben konnten.
Als Kriegsauszeichnung oder Verdienstorden wird das Eiserne Kreuz seit 1945 nicht mehr verliehen. Aufgrund seiner identitätsstiftenden Tradition bestimmte am 1. Oktober 1956 Bundespräsident Theodor Heuss das Eiserne Kreuz zum Erkennungszeichen für die Luftfahrzeuge und Kampffahrzeuge der Bundeswehr. So stellt es in allen drei Teilstreitkräften das Hoheitszeichen dar (z. B. an gepanzerten Fahrzeugen und an Luftfahrzeugen). Die Truppenfahnen der Bundeswehr tragen in ihrer Spitze ein durch goldenes Eichenlaub umfasstes Eisernes Kreuz. Auch das Ehrenzeichen der Bundeswehr (Ehrenmedaille, Ehrenkreuz in Bronze, Silber oder Gold) trägt das Eiserne Kreuz als Symbol für Freiheitsliebe, Ritterlichkeit und Tapferkeit auf der Vorderseite. Ebenso wird es auf Briefen, Visitenkarten und im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit als »Dachmarke« der Bundeswehr verwendet. Das Eiserne Kreuz als Symbol findet sich noch heute in verschiedenen Verbandsabzeichen der Bundeswehr.
• Nach Wikipedia, abgerufen am 7. 12. 2017
Das Eiserne Kreuz ist das am häufigsten gezeigte Symbol in der rechten Szene. Es wird in allen erdenklichen Formen angeboten, z. B. als Ohrstecker, Anhänger oder Gürtelschnalle und als Schmuck am Auto:

Am 26. November 2018 hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in ihrem Tagesbefehl ein Veteranenabzeichen eingeführt. Am 15. Juni 2019 sind die ersten Abzeichen ausgehändigt worden. Das Verteidigungsministerium erklärt dazu: »Das Veteranenabzeichen stellt die Werte in den Vordergrund, die alle Bundeswehrangehörigen verbinden: ›Gemeinschaft, Kameradschaft und Pflichterfüllung im treuen Dienst an der Gesellschaft‹.« Am 10. Januar 2020 meldet das ›Bundeswehrjournal‹, dass bisher rund 35.700 Anträge auf ein Veteranenabzeichen eingegangen sind.

Foto: Doc.Heintz/Wikimedia Commons
Überreicht wird das Abzeichen mit einem Dankesschreiben des Bundesamts für das Personalmanagement der Bundeswehr:
»... Dieser Dienst in der Bundeswehr verdient hohen Respekt und große Dankbarkeit, welche auch in der Gesellschaft spürbar und sichtbar werden soll. Das Veteranenabzeichen stellt die Werte in den Vordergrund, die uns alle verbinden: Kameradschaft und Pflichterfüllung im treuen Dienst an der Gesellschaft ...«
Ein anonymisiertes Anschreiben bei Wikipedia
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Das Denkmal zu den Einigungskriegen
Links vom Eingang steht ein weiteres Denkmal, das an tote Soldaten erinnern möchte.

Es ist reich verziert mit Schwüngen, Säulen und kleinem Zierrat. Im Kopfteil steht die Widmung.

Den Kaempfern für
Deutschlands Freiheit und Ruhm
Die Gemeinde Altengamme
Die zweispaltige Namensliste ist betitelt:
Die Gemeinde schickte ins Feld
Die Namen sind chronologisch geordnet nach den Kriegen. 1866 sind im Deutschen Krieg zehn »Kämpfer« gestorben. Es war der zweite von insgesamt drei Einigungskriegen, Österreich und Preußen trugen ihn aus. Der dritte Einigungskrieg war 1870/71 der Deutsch-Französische Krieg mit 16 toten Soldaten.
Im ersten Einigungskrieg 1864, dem Deutsch-Dänischen Krieg, sind keine Altengammer zu Tode gekommen.
Mit den Deutschen Einigungskriegen setzte Preußen die Idee des deutschen Nationalstaates in der Variante der kleindeutschen Lösung durch. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg, dem Deutschen Krieg und dem Deutsch-Französischen Krieg entstand das preußisch dominierte Deutsche Kaiserreich und der preußische König Wilhelm I. wurde zum deutschen Kaiser ausgerufen.
Weiter auf Wikipedia
Mehr zu den Einigungskriegen auf dem »Geschichtsblog«
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Der Obelisk
Vor dem Eingang zum Friedhof steht auch noch ein Obelisk aus poliertem roten Granit zum Deutsch-Französischen Krieg. Die unterste Stufe ist aus grau-weißem Granit, ringsherum sind einige kantige Findlinge gelegt.

Der kleine Platz ist umgeben von einem verzierten Eisenzaun.

Die Frontseite trägt die silberweiße Inschrift:
Zur Erinnerung an
Deutschlands
ruhmvolle Jahre
1870-71
Damit ist der Deutsch-Französische Krieg gemeint.

An der Seite die Namen von zwei getöteten Soldaten aus der Gemeinde Altengamme, die beiden werden auch auf der Sandsteinplatte auf dem Friedhof genannt:
Nicolaus Frank gef. d. 18 Aug. 1870 b. Gravelotte
Theodolf Riecken gef. d. 10 Dec. 1870 b. Villejouin.

Auf der anderen Seite:
Gewidmet von der Gemeinde
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Der Deutsch-französische Krieg 1870/71
Der Deutsch-Französische Krieg von 1870 bis 1871 war eine militärische Auseinandersetzung zwischen Frankreich einerseits und dem Norddeutschen Bund unter der Führung Preußens sowie den mit ihm verbündeten süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt andererseits.
Auslöser war der Streit zwischen Frankreich und Preußen um die Frage der spanischen Thronkandidatur eines Hohenzollernprinzen. Der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck ließ die Emser Depesche, mit der er darüber informiert worden war, dass König Wilhelm I. die französischen Forderungen abgelehnt hatte, in provokant verkürzter Form veröffentlichen. Dies erregte auf beiden Seiten nationalistische Empörung und veranlasste den französischen Kaiser Napoléon III. am 19. Juli 1870 zur Kriegserklärung an Preußen.

• Am 18. August 1870 kämpften in der Schlacht von Gravelotte die französischen Truppen, erkennbar an ihren roten Hosen, gegen die preußische Armee. Das Gemälde von Alphonse Neuville, das 1881 erstmals in Paris ausgestellt wurde, brachte dem Künstler den Offizierstitel der Ehrenlegion ein.
Von den großen Schlachten gingen im gesamten Kriegsverlauf alle für Frankreich verloren oder endeten im Patt. Trotzdem fand sich die französische Regierung erst im Februar 1871, nach dem Fall von Paris, zum Vorfrieden von Versailles bereit. Offiziell endete der Krieg am 10. Mai 1871 mit dem Frieden von Frankfurt, der hohe Reparationen sowie die Abtretung Elsaß-Lothringens durch Frankreich vorsah.
Nach dem Deutsch-Dänischen und dem Deutschen Krieg von 1864 und 1866 gilt der Konflikt mit Frankreich als dritter und letzter der deutschen Einigungskriege. Noch während seines Verlaufs traten Baden, Bayern, Württemberg und Hessen-Darmstadt dem Norddeutschen Bund bei, der sich mit Wirkung vom 1. Januar 1871 Deutsches Reich nannte. Der preußische König Wilhelm I. nahm den Titel „Deutscher Kaiser“ an, Otto von Bismarck wurde erster Reichskanzler. In Frankreich hatte der Krieg nicht nur die endgültige Abschaffung der Monarchie zur Folge. Vor allem der Verlust Elsaß-Lothringens erzeugte einen dauerhaften, gegen Deutschland gerichteten Revanchismus. In Deutschland wiederum verfestigte sich die Vorstellung von der so genannten Erbfeindschaft gegenüber Frankreich. Beides belastete die deutsch-französischen Beziehungen bis weit ins 20. Jahrhundert hinein.
• nach Wikipedia, abgerufen am 9. 12. 2017
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Vierlande
Vierlande nennt man ein etwa 77 Quadratkilometer großes Gebiet im Hamburger Bezirk Bergedorf mit 18 419 Einwohnern, das aus vier Stadtteilen besteht. Der Name geht auf das Jahr 1556 zurück und bezeichnet die vier Kirchspiele Curslack, Kirchwerder, Neuengamme und Altengamme, die mit den heutigen Stadtteilen identisch sind.
1936 wurde im »Bergedorfer Schlosskalender« mit den preußischen Enklaven in Vierlanden gehadert:
»Die nationalsozialistische Regierung wird wohl bald einen endgültigen Strich unter diese Absonderlichkeiten staatsrechtlicher Verhältnisse in den Vierlanden machen, denn im Zuge der Verreichlichung unseres Staatswesens paßt dieser alte Zopf wahrhaftig nicht mehr in unsere Zeit hinein!«
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